Das Fräulein Pollinger
Die Wilden Zwanziger im schönen München; lebenslustige und volkstümliche Leute, die reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ein Biergarten, das traute Heim, ein Künstleratelier, ein Ausflug auf’s Land im Cabriolet. Alles in allem eigentlich die Zutaten für zünftiges Volkstheater.
Wenn, ja wenn nicht der Autor Traugott Krischke und der Urheber der Romanvorlage Ödön von Horváth wären, die mit ihrer politischen und satirischen Schärfe jeglichem romantischen Idyll das Wasser abgraben. So erhält der Humor des Stückes einen ausgesprochen säuerlichen Beigeschmack. Überlebenskampf paart sich mit Lebenslust und Geschäft mit Liebe. Und mittendrin stehen die junge Agnes Pollinger und ihre »Karriere« von der Arbeitslosen zur Prostituierten, die um so schneller vonstatten geht, je höher die Männer gestellt sind, mit denen sie es zu tun hat.
Wir wollen dem volkstümlichen Charakter des Stückes Rechnung tragen: Der Theaterraum wird in eine Kneipe verwandelt. Die Zuschauer sitzen an Biertischen und haben während der Vorstellung Gelegenheit, zu essen und zu trinken. Bedient werden sie von den Schauspielern – wenn diese denn nicht gerade auf der Bühne stehen…
Premiere am Freitag, dem 30. April 1999.
Die Aufführungsrechte liegen beim Thomas Sessler Verlag, Wien.