Das Gewitter
Ostrowskijs »Das Gewitter« ist ein Stück der starken Gefühle und unversöhnlichen Konflikte. In zwei Frauengestalten begegnen sich konservative eiserne Moral und todesverachtender Freiheitsdrang, als hätte der russische Autor des 19. Jahrhunderts die von Federico García Lorca beschriebene Welt vorweggenommen. Doch er schaffte eine wichtige weitere Figur, die immer eine humane Möglichkeit aufzeichnet, die aber leider – so ist nun einmal die Realität – nicht ergriffen wird.
Der merkwürdige Kauz Kuligin, Erfinder und Phantast, ein wenig Narr, ein wenig der abgeklärte weise Mann, führt uns in die Welt der russischen Kleinstadt an der Wolga ein. Und obwohl er vieles voraussieht, kann er den tödlichen Konflikt zwischen der Kaufmannsfrau Kabanowa und ihrer Schwiegertochter Katerina nicht verhindern. Bei aller Tragik des Stoffes macht jedoch wichtige Elemente das Drama lebensnah: Kauzigkeit, Humor und skurrile Figuren. Nicht umsonst wird Ostrowskij der »russische Molière« genannt.
Das Stück spielt in einer russischen Kleinstadt.
Premiere am Mittwoch, dem 14. März 2001.