Der einsame Westen
Die Akteure haben wenig Chancen, in den Himmel zu kommen, aber selbst das bisschen Glück auf Erden erscheint unerreichbar. Der Schauplatz ihres Lebens scheint weniger ein irisches Dorf, als die Vorhölle zu sein. Eine Tragödie!
Folgerichtig hat Martin McDonagh, ein britischer Autor mit irischen Wurzeln, eine Komödie geschrieben, die zu der Erkenntnis führen kann: Die Chancen auf das Paradies im Jenseits setzen offensichtlich Bemühungen um das Glück auf Erden voraus. Und sie funktionieren nur, wenn sie gemeinsam unternommen werden.
Ob die verzweifelten, komischen, tragischen und absurden Versuche von Coleman und Valene Connor von Erfolg gekrönt sind, die tief verschüttete Bruderliebe ans Licht zu bringen, wird hier nicht verraten. Allerdings, erschwerend für die Brüder: Es strömt eine Menge hochprozentiger Kartoffelschnaps durch die Adern und vernebelt Sinne wie Verstand. Es sei Pater Welshs flehentliches Bitten an die Connors zitiert: »Könnt ihr es miteinander nicht wenigstens versuchen, mal ehrlich? Und wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht, aber wenigstens könnt ihr sagen, daß ihr es versucht habt.«
Premiere am Freitag, dem 24. September 2004.
Aufführungsrechte bei Hartmann & Stauffacher GmbH, Verlage für Bühne, Film, Funk und Fernsehen, Köln.