Der tollste Tag
Eine triumphale Intrigenkomödie – so wurde das Beaumarchais-Stück »Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro« nach seiner Uraufführung 1784 aufgenommen. Die Korruptheit des Adels, die unermüdlichen Pläne des Grafen, Figaros Braut Susanne vor der Hochzeit noch rasch zu vernaschen und virtuose Sprachspielereien mit messerscharfem Witz charakterisieren den Klassiker.
Nicht zuletzt durch Mozarts Opernversion »Figaros Hochzeit« ist der Beaumarchais’sche Stoff unsterblich geworden. Fast 200 Jahre nach der Entstehung des Werkes modernisierte Peter Turrini den Stoff. Heraus kam eine Komödie voller Esprit und dem einen oder anderen Widerhaken: »Bei Beaumarchais besiegt der Witz die Gewalt, Figaro den Grafen. Die Möglichkeiten der Sprache sind größer als die der Macht. Ich verstehe das als ein Kriterium der Komödie, gemessen an den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen halte ich es für eine Illusion. Denn die Gewalt, die Macht, erlaubt den Witz des Machtlosen nur so lange, als ihre Interessen davon nicht bedroht werden. Geschieht dies, so dreht sich der Mechanismus um. Die Verhältnisse sind stärker als die Sprache. Wenn die Gewalt die Tatsachen schafft, ist der Witz keine Waffe mehr. Die Verhältnisse sind stärker als die Sprache, die Gewalt ist stärker als der Witz. Das ist das Thema meines Stückes. Ob sich unter dieser Bedingung die Komödie aufrechterhalten läßt? Warum nicht? Ich hoffe nur, die Leute merken, worüber sie eigentlich lachen.«
Premiere am Freitag, dem 27. Februar 2004.
Die Aufführungsrechte liegen beim Verlag henschel SCHAUSPIEL, Berlin.
Während der Aufführung hören Sie Ausschnitte aus Wolfgang Amadeus Mozarts »Die Hochzeit des Figaro«.