Der zerbrochene Krug
Ein freundschaftlicher Dichterwettbewerb anno 1802 in Bern führte zu einer der klassischen Komödien der deutschen Literaturgeschichte überhaupt – und einer der bis dato meistgespielten dazu: Heinrich von Kleists ›Der zerbrochene Krug‹.
Zum Stück: Ein Gerichtssaal in einem niederländischen Dörfchen zur Winterzeit ist der Schauplatz dieser Geschichte. Eines Morgens erwacht der Dorfrichter Adam nach einer ereignisreichen Nacht wundübersäten Haupts und auch ansonsten in desolatem Zustand. Doch das ist noch das Angenehmste, was der Tag ihm zu bieten hat, denn bei der nachfolgenden Gerichtssitzung stoßen einem angereisten Gerichtsrat die eigenwilligen Untersuchungsmethoden Adams immer saurer auf.
Gleichzeitig wird Adam gezwungen, über seine eigenen Verfehlung zu richten, freilich ohne daß es die anderen Beteiligten wissen, ganz im Gegensatz zum Publikum. Eine Form zur Erzeugung von Spannung also, deren Tradition von der antiken Oedipusgeschichte bis hin zu Alfred Hitchcock reicht.
So versucht Adam verzweifelt, der Schlinge zu entkommen, die sich immer enger um seinen Hals schnürt. Die kriminelle Kreativität, die er dabei an den Tag legt und die unglaublichen Märchen, die er zusammenspinnt, machen das Stück zu einem der komischsten, das die deutsche Literatur zu bieten hat.
Premiere am Freitag, dem 21. März 1997.