Performance

Des Kaisers letztes Pferd

im Theater tri-bühne
von Gerhard D. Wulf |
Inszenierung: Edith Koerber

Lust auf eine neue Form des Schauspiels? »Des Kaisers letztes Pferd« von Gerhard D. Wulf (Inszenierung Edith Koerber) ist ein szenisches Theaterstück, das wir dem Karlsplatz auf die Steine geschrieben haben. Und diese haben viel zu erzählen, denn Geschichte wird erst durch Geschichten lebendig und wirkt hinein in unsere Gegenwart. Das Pferd des Kaisers steigt von seinem Sockel herab und führt gemeinsam mit einer jungen Schauspielerin um den Platz herum mit den Stationen Altes Waisenhaus, Hotel Silber, Mahnmal gegen den Faschismus und dem Lustgarten der Antonia Visconti… Pferd und Mädchen schlüpfen dort in fiktive und reale Rollen. Stadtgeschichte einmal ganz anders mit den Mitteln des Theaters. »…Seit über 120 Jahren thront Kaiser Wilhelm I., obwohl er absolut kein Württemberger ist, mitten in Stuttgart auf dem nicht mal nach ihm benannten Karlsplatz. In dieser langen Zeit hatte der Regent einen treuen Diener unter sich, um den sich bisher kein Historiker oder keine Historikerin geschert hat. Erzählt mal was vom Pferd! Ist höchste Zeit! In der emotional zupackenden Performance von Gerhard D. Wulf wird das Ross, das Wappentier der Stadt, zum Revolutionär! Was für ein geistreiches Vergnügen! …« (Uwe Bogen, Stuttgarter Zeitung; Foto: Lichtgut/Julian Rettig)

Eine Indoor-Vorstellung im Theater tri-bühne!

Kritiken

Stuttgarter Zeitung | 12.2.2022

Revolution! Das Pferd stürzt den Kaiser vom Karlsplatz!

Ist der alte Kaiser auf dem Karlsplatz noch zeitgemäß? Jetzt wird Wilhelm I. gestürzt – vom eigenen Pferd!… Unser Kolumnist hat eine unterhaltsame und bedrückende Geschichtsstunde erlebt. Nicht aus Sicht der Herrschenden will der historische Ansatz »Geschichte von unten« die Vergangenheit greifbar machen. Vielmehr sollen die meist übergangenen Untertanen zu Wort kommen. […]

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Uwe Bogen