Die Hose
Ein delikates Kleidungsstück bzw. der Verlust desselben ist der Motor einer der klassischen Komödien des 20. Jahrhunderts. Luise Maske brachte ihren Ehemann Theobald in eine ausgesprochen peinliche Situation: Auf offener Straße, fast unter den Augen des vorbeifahrenden Königs und inmitten der jubelnden Massen löste sich ein Band an der Hose der Frau, und das Kleidungsstück ging zu Boden.
Der erboste Theobald fühlt sich kompromittiert und fürchtet um seine 700 Taler Jahresgehalt. Aber der Vorfall hat unerwartete Folgen: Zwei Männer sind beim überraschenden Anblick der fallenden Hose in heftiger Leidenschaft zu Frau Maske entbrannt und beziehen als Untermieter die Maskesche Wohnung. Bei der nachfolgenden Schlacht um die Gunst Luises werden Nitzsche, Wagner und eigene spießbürgerlich-hausbackene Philosphien als Waffen ins Feld geführt.
Über allem und allen weht der kleinbürgerliche Geist der wilhelminischen Großmannssucht. Luise kommt der Hahnenkampf nicht eben ungelegen, doch es entwickelt sich alles anders als erwartet. Am Ende jedenfalls erstrahlt Theobald Maskes kleines Reich in neuem Glanz, sein Geldbeutel ist wohlgefüllt, eine Affäre bringt ihm Abwechslung im ehelichen Alltag und die Widersacher sind vertrieben. Luise aber findet im Kirchgang einen Ausgleich für erlittene Enttäuschungen.
Premiere am Freitag, dem 29. Mai 1998.
Die Aufführungsrechte liegen beim Felix Erben Verlag für Bühne, Film und Funk in Berlin.