Die kahle Sängerin
»Die kahle Sängerin« ist einer der Klassiker des absurden Theaters. Aber – vielleicht ist das Stück gar nicht so absurd. Zumal heute nicht, im Zeitalter der mobilen, grenzenlosen und permanenten Kommunikation. Die Realsatire spielt sich in diesen Tagen ja oft genug überall dort ab, wo Menschen zusammenkommen.
Vorgeführt wird in »Die kahle Sängerin« das gesteigerte Austauschbedürfnis von Menschen, die (sich) eigentlich nichts zu sagen haben. Fast wie in einem klinischen Versuch – aber mit einer großen Portion grotesken Humors – führt Ionesco Möglichkeiten vor, wie mit großem rhetorischem Aufwand ein Minimum an Sinn produziert wird.
Das Ehepaar Martin besucht das Ehepaar Smith. Vorgeblich befreundet, sind die vier einander fremd. Nur schwerlich und stockend entspinnt sich eine Abendunterhaltung, die durch verunglückte Anekdoten eines Feuerwehrhauptmannes und pseudo-detektivische Ermittlungen des Dienstmädchens Mary »aufgelockert« wird. Die Aggressivität steigert sich zum Krieg im Wohnzimmer. Jeder gegen jeden, verbal ausgetragen. Die Zungen sind die Waffen, Silben und Wortfetzen die Munition.
Premiere am 5. Oktober 2000.
Die Aufführungsrechte liegen bei der Theater-Verlag Desch GmbH.