Die Möwe

Originaltitel: »Žuvėdra«
von Anton Tschechow |
Inszenierung: Jakub Brazis
mit Pause
In litauischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Oskaras Koršunovas Theater (Vilnius, Litauen)

Dem jungen Regisseur Jakub Brazis gelingt es mit dieser Inszenierung aus dem klassischen Stück einen metaphysischen Traum zu machen, der das kollektive und individuelle Bewusstsein berührt, ja verändert. Ein Experiment, das über die Bühne hinausgeht. Das Bühnengeschehen schwingt hin und her: Wie auf einer Schaukel zwischen völliger Verschmelzung mit dem nackten (im wahrsten Sinne des Wortes) Geschehen auf der Bühne sowie Distanziertheit und Rückzug beim Sprechen. Und mitten in diesem Schwung herrscht Stille, eine schrille Stille, die den Eindruck erweckt, man versinke in der Atmosphäre eines kollektiven Traums.

Ein Stück für die Gegenwart, ein Stück über zerreißende Leidenschaften, kreative Suchen, sich verändernde Zeiten und zukünftige Prophezeiungen.