Die Möwe
Ein Landgut tief in der russischen Provinz ist der Schauplatz dieser Geschichte, die vom großen Scheitern erzählt – von gescheiterten Beziehungen, von gescheiterten Professionen, vom gescheiterten Leben überhaupt. Der junge Schriftsteller Trepljow lebt im Hause seiner ebenso geizigen wie egozentrischen Mutter Arkadina, einer berühmten Schauspielerin. Er verliebt sich unrettbar in die junge Schauspielerin Nina, die sich ihrerseits jedoch in den ebenso populären wie desillusionierten Schriftsteller Trigorin verliebt. Daß sich auch Arkadina Trigorin als »Objekt ihrer Begierde« auserkoren hat, macht die Wirrnis komplett. Für allerhand emotionalen Zündstoff ist also gesorgt.
Um diese Personen herum gruppieren sich die anderen Figuren der ›Möwe‹, die alle, außer der Unfähigkeit, eine stabile Beziehung aufzubauen, noch etwas gemeinsam haben: ihre tiefe Sehnsucht nach der Kunst, die – scheinbar – ein glücklicheres und erfüllteres Leben ermöglicht.
Doch Tschechow hat mit seiner »Möwe« nicht nur eine Tragödie geschrieben: der unerfüllte Liebesreigen fast aller seiner Protagonisten – Frau liebt Mann, der eine andere Frau liebt, die wiederum einen anderen Mann liebt – läßt groteskkomische Situationen entstehen, die den Untertitel »Komödie in vier Akten« rechtfertigen.
Premiere am 15. Februar 1996.
Die Aufführungsrechte liegen beim Verlag der Autoren, Frankfurt/Main.