Falle
»Ja… Eltern! Immer tauchen irgendwelche Eltern auf, sie krauchen aus allen Ecken… wie Mäuse…« sagt Franz Kafka zu seinem Freund Max Brod.
Tadeusz Rózewicz bringt damit in seinem Stück »Die Falle« Kafkas existenzielles Problem auf den Punkt. In vierzehn fesselnden Szenen umreißt der polnische Autor die komischen, traurigen, grotesken und tragischen Aspekte im Leben eines der größten deutschsprachigen Schriftsteller. Fantasie und Realität, bürgerliche Existenz und Künstlerdasein, Liebe und körperliche Nähe sind dabei für Kafka Gegensatzpaare, die nur schwer und oft auch gar nicht unter einen Hut zu bringen sind. Allen voran der Vater, aber auch die Frauen und der eigene Körper sind die Gegner Kafkas im Kampf um das geschriebene Wort.
Und Rózewicz zeigt eines ganz deutlich – zum feinsinnigen Vergnügen des Publikums: Nicht nur Kafka verzweifelt an seiner Umwelt, sondern er ist ungemein findig, tatsächliche oder vermeintliche Widersacher um sich herum an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu treiben.
Premiere am Freitag, dem 19. Dezember 1997.
Die Aufführungsrechte liegen bei der Gustav Kiepenheuer Bühnenvertiebs GmbH, Berlin.