Mutter Courage und ihre Kinder
Anna Fierling, genannt Mutter Courage, ist europaweit tätige Geschäftsfrau mit internationalen Märkten. Krieg ist ihr Business, Friedenszeiten sind Gift für den Umsatz. Zu ihrem Glück dauert der Krieg dreißig Jahre und bietet somit reichlich Absatzmöglichkeiten. Mit ihren drei Kindern und ihrem Wagen folgt sie den Truppen und handelt mit allem, was der Markt so hergibt.
Doch durch wechselnden Kriegsverlauf gerät die Konjunktur ins Schwanken, Anna Fierlings Bilanz entwickelt sich zunehmend nach unten. Am Ende der Reise sind Anna Fierlings Kinder tot und sie steht vor dem ökonomischen Aus. Doch trotz aller Not denkt sie weiterhin an das Geschäft: »Ich muss wieder in den Handel kommen«.
»Dem Stückschreiber obliegt es nicht, die Courage am Ende sehend zu machen, ihm kommt es darauf an, dass der Zuschauer sieht«, kommentierte Bertolt Brecht und schrieb auf die Frage, was er mit seinem Stück zeigen wollte: »Dass die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Dass für die Bekämpfung des Krieges kein Opfer zu groß ist.«
Premiere am 7. März 2009.
Die Aufführungsrechte liegen beim Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main.