Shopping und Fucking
»Shopping und Fucking« ist ein Stück, das viel tiefer dringt, als daß es sein plakativer Titel vermuten ließe. Es zeigt junge Menschen, die verzweifelt darum kämpfen nicht unterzugehen in der materiellen und geistigen Wegwerfgesellschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Das Personal: Vier junge Menschen und ihre Sehnsucht nach der »großen Geschichte«, nach dem Gemeinschaftsgefühl und dem stabilen seelischen Fundament der eigenen Persönlichkeit. Um diesen unstillbaren Hunger nach dem Sinn des Lebens zu befriedigen, ist jedes Mittel recht: Fastfood, Ecstasy, Melodramatik, Brutalo-Sex, Heroin und Koffer voller Geld – alles tausendfach erprobte und leider auch höchst untaugliche Mittel um dem täglichen Stumpfsinn zu entkommen. Dazu ein väterlicher Geschäftsmann, der virtuos mit Drogen und Disney-Devotionalien zu jonglieren versteht und den Sinn seines Lebens darin sieht, aus seinem Sohn einen genialen Musiker zu machen.
Kraftvoll, rüde, grotesk, kurios und tragisch geht es zu in dem taufrischen Erstlingswerk des jungen englischen Dramatikers Mark Ravenhill. Witzig und lakonisch fängt er das Lebensgefühl der 90er ein und spiegelt »unsere rastlose, obszöne neue Welt der Spielhöllen, des manischen Konsums, der Drogen, Ex-und-hopp-Affären und Persönlichkeitsstörungen – ebenso wie die darunter verborgene Sehnsucht nach Zuneigung.« (The Times).
Premiere am Freitag, dem 27. März 1998.
Die Aufführungsrechte liegen bei der Rowohlt Theaterverlag GbmH, Reinbek.